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Montag, 5. August 2013

Tauchen I - Mabul und Kapalai

Liebe Leser,

am Flughafen in Tawau angekommen hielten wir Ausschau nach einem Schild, auf dem Ninas Name stehen sollte. Und tatsächlich, ein netter, Englisch-sprechender Taxi-Fahrer holte uns ab und brachte uns mit rasender und auf uns schon teils gefährlich wirkender Geschwindigkeit nach Semporna, wo er uns schnell zeigte, wo wir am nächsten Morgen zu sein hätten, bevor er uns schließlich an unserem Luxushotel absetzte (Sipadan Inn; ca. 20 Euro für den Raum). Bis zur Ankunft am Flughafen wussten wir ja noch gar nicht, in welchem Hotel ein Zimmer für uns reserviert worden war, denn das hatte ja FC, der Boss von Billabong Scuba für uns erledigt, der uns im Übrigen auch am selben Abend noch nett begrüßte. 

Nach einer heißen Dusche im Luxusbadezimmer aßen wir noch schnell unsere Suppen und legten uns dann in unser Luxusbett, um noch einmal richtig viel Schlaf zu bekommen, bevor es am nächsten Morgen wieder früh 'raus ging.

Die Tauchformalitäten wurden noch in Semporna erledigt und zack war unser Gepäck auf das Speedboat nach Mabul (einer kleinen bewohnten Insel im Nord-Osten Borneos) verladen. Wir trauten unseren Augen kaum, als wir am Hotel ankamen. Wir kannten zwar ein paar Bilder aus dem Internet, aber eins, das das ganze Resort auf einen Blick zeigt, gab's da nicht, sonst wäre uns die Entscheidung, dieses zu wählen, sicherlich noch einmal sehr viel leichter gefallen (hätten wir denn eine Auswahl gehabt, denn dieses schien ja das einzige zu sein, das noch Genehmigungen für Sipadan hatte): wir waren im Paradies angekommen. Schon noch vom Boot aus sah Nina, wie die erste Schildkröte ihren Kopf zur Begrüßung aus dem kristallklaren türkisen Wasser streckte und war sofort hin und weg. Das Resort ist u-förmig auf Stelzen direkt über dem Wasser gebaut und besteht aus kleinen einzelnen Hütten, einem Essens-/Aufenthaltsbereich und einer Küche. Alle waren sofort sehr freundlich zu uns und unser Zimmer war sauber und boot alles, was man braucht. Das Badezimmer war im Vergleich zum Luxushotel die Nacht zuvor zwar sehr spartanisch, aber dafür mit direktem Blick aufs Wasser. Beim Duschen konnten wir die Fische beobachten und obwohl es "nur" eine Kaltwasserdusche war, haben wir uns anfangs fast verbrannt, weil das Wasser von der Sonne so sehr aufgeheizt war. Ach, die Unterkunft war einfach herrlich. Innerhalb des Us beobachteten wir, wie sich die großen Seesterne über den Meeresboden bewegten und die Fische auf Nahrungssuche gingen: einfach unvergessliche Eindrücke.

Wir hatten uns noch gar nicht richtig von all diesen Impressionen unserer Ankunft erholt, da sollten wir auch schon frühstücken, was wir gar nicht erwartet hatten, schließlich war es inzwischen schon nach 9.00 Uhr, aber sie hatten das Frühstück extra noch länger warm gehalten. Hmm, yummie und natürlich mit Blick aufs Meer. :-)

Kurz danach kamen auch die Taucher von ihrem ersten Tauchgang zurück und erzählten von all den wunderschönen Kreaturen, die sie gesehen hatten, sodass wir uns schon fast ein bisschen ärgerten, nicht doch schon am ersten Tag Tauchgänge gebucht zu haben. Andererseits wollten wir aber möglichst ausgeruht in unsere Taucherlebnisse starten, denn dann verbraucht man wesentlich weniger Luft, was ein entscheidender Vorteil ist.

Nach dem Mittagessen und einem ausgiebigen Mittagsschlaf entschieden wir uns, die Insel zu erkunden und bekamen den ersten Dämpfer, als wir sahen, wie dreckig eigentlich das Dorf der Einheimischen ist: Überall liegt Müll herum. Das hatten wir ja schon auf anderen Inseln beobachtet, aber hier war es wirklich extrem. Außerdem rannten überall Unmengen an kleinen Kindern umher, völlig sich selbst überlassen, die älteren Geschwister waren in der Schule, die im Übrigen in jedem Klassenraum einen Beamer hat, auch wenn sie ansonsten wahrscheinlich nicht ganz so gut ausgestattet ist. Die Menschen grüßten alle freundlich und scheinen sich wirklich wohl zu fühlen, zwischen all dem Müll, was für uns einfach unfassbar ist. Einmal im Jahr findet ein Saubermachtag statt, an dem die Insel und die umliegenden Riffe gründlich gesäubert werden: alle Taucher und Hotelangestellten der Insel helfen dabei und hinterlassen auch das Dorf blitzeblank, aber die meisten Einheimischen säßen dabei nur in ihren Hütteneingängen und würden zugucken und sich wundern. Bäh! 

Auf der anderen Seite der Insel stießen wir auf eine tolle Bar, in der wir den Rest des Abends bis zum Abendessen in unserem Resort verbrachten. Alle Gerichte, die wir im Resort bekamen, waren typisch malaysisch, alle lecker und zum Nachtisch gab es immer leckere frische Wassermelonen. 

Nach dem Essen unterhielten wir uns noch kurz mit ein paar anderen Europäern, bevor wir alle früh ins Bett gingen, um fit für unseren bevorstehenden Tauchtag zu sein. 

Kaum hatten wir am nächsten Tag unser Equipment zusammen, ging's auch schon los: endlich tauchen! Insgesamt haben wir innerhalb der nächsten beiden Tage sechs Tauchgänge absolviert, wir haben uns quasi warm getaucht für das ultimative Highlight an unserem letzten Tag: Sipadan! :-) Aber dazu im nächsten Eintrag mehr. Die ersten sechs Tauchgänge absolvierten wir an Riffen um Mabul und Kapalai herum. Die Riffe sind allesamt recht farbenfroh und das Leben um sie herum ist vielfältig. Wir haben zum Beispiel endlich ein Seepferdchen gesehen! Und den Schatten eines Eagle Rays. Immerhin haben wir aber ein Bild von ihm, denn Otto, einer unserer Dive Master, wollte plötzlich ganz schnell Stefans Kamera haben und ist dann mit einer unglaublichen Geschwindigkeit hinter einem durchs Wasser gleitenden Schatten hergeschwommen, der sich später, bei der Durchsicht der Bilder, als Eagle Ray herausstellte. :-) Auch eine riesengroße Moräne ist uns begegnet, genauso wie ein Oktopus, mehrere wunderschön majestätische riesige Schildkröten und eine Menge wunderschöner bunter und quirliger Fische sowie farbenfrohe Nacktschnecken. Wenn man die so in ihren Unterwassergärten betrachtet, kann man sich nur immer wieder wünschen, dass sie in den Überwassergärten doch auch so farbenfroh und vielfältig sein mögen...

Insgesamt sind wir hoch zufrieden mit dem, was wir und wen wir hier unter Wasser beobachten durften. Sogar ein ganzes versunkenes Dorf haben wir tauchend besichtigt und die neuen Bewohner genau unter die Lupe genommen. Zum Beispiel giftige Stone und Crocodile Fish, aber auch niedliche Frog und Cuttle Fish. 

Und so schön die Riffe um Kapalai und Mabul auch sind, gegen 15.00 Uhr galt die ganze Aufmerksamkeit der Taucher im Resort den sechs Glücklichen, die ihren Tag tauchend um Sipadan verbringen durften. Schon wenn das Boot anlegte, wurden rufend Fragen gestellt und mit strahlenden Augen beantwortet. Sipadan musste so ein tolles Erlebnis sein, dass wir es kaum erwarten konnten, selbst unsere Namen unter der Insel Sipadan auf der Tafel zu sehen, auch wenn das, wie Anil, ein Mädchen aus der Türkei, das gerade die Welt bereist (und keine eurer Erfahrungen mit türkischen Mädchen in Deutschland trifft auf sie zu, 'mal so gar keine!), feststellen musste, kein Garant war. Sie durfte ihren Namen nämlich schon einmal auf der Tafel lesen und war auch schon mitsamt ihres Equipments an Bord des besagten Schiffes, wurde dann aber wieder heruntergeholt, weil das Büro keine Genehmigung für sie für diesen Tag habe bekommen können. Die Enttäuschung war natürlich groß, aber so konnte sie Sipadan am nächsten Tag mit uns beiden und dem dänischen Pärchen sowie Ben, dem Australier, besuchen. Noch dazu war der nächste Tag ihr Geburtstag und ein schöneres Geschenk als Sipadan hätte es in ihrer Weltbereisung wohl kaum mehr geben können, nachdem sie nämlich auf den Philippinen schon mit Whale Sharks geschnorchelt war, blieb nicht mehr so viel anderes übrig... :-) Also Glück im Unglück und noch einen Tag mehr Vorfreude für Anil. 

Am zweiten Abend gingen wir alle gemeinsam zurück zur Bar, in der eine Live-Band spielte. Unsere Dive Master und drei Holländer, die wir hier ebenfalls kennengelernt haben (Floor, Jonas und Sjoerd), waren auch mit dabei. Wir haben viel gelacht, gesungen und getanzt und vernünftig wie Taucher so sind, keinen Alkohol getrunken und uns pünktlich um 22.00 Uhr mit den anderen Sipadan-Tauchern des nächsten Tages auf in unsere Betten gemacht. :-)

Insgesamt waren die ersten beiden Tage schon einfach spitze: die Unterkunft, das Essen, die Menschen, die Umgebung, die Tauchgebiete, einfach alles spitze. Das Paradies halt! :-) Wie Sipadan das noch toppen konnte, lest ihr dann im nächsten Eintrag.


Liebe Grüße und mit glänzenden verklärten Augen
Stefan und Nina





















































































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