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Mittwoch, 7. August 2013

Tauchen II - Sipadan

Liebe Leser,

am nächsten Morgen ging es also los: Sipadan. Die Vorfreude, Angespanntheit und auch der, wenn auch freundliche, Neid der anderen Taucher war schon beim Frühstück zu spüren. Nichts wurde dem Zufall überlassen: fast alle nahmen vorsorglich eine Reisetablette, denn in der Nacht pfiff der Wind nur so durch unsere Holzhäuser und hatte sicherlich auch dafür gesorgt, dass das Meer deutlich unruhiger wäre als sonst.


Pünktlich um acht erklang er dann, der Ruf, der alle an Bord ordert. Schnell unser Equipment geschnappt, den Anzug an und los ging's. Jedoch erst, nachdem sich der eigentliche Kapitän unseres Bootes ganz hinten an Bord mit einer Plastikfolie geschützt in eine Ecke gekauert hatte: das Zeichen für uns, die T-Shirts vielleicht doch besser in den wasserfesten Tauchbeutel zu stecken, sofern sie denn trocken bleiben sollten. Und wirklich: als wir ankamen (Wong, einer unserer Dive Master und Held des Tages, aber dazu später mehr, steuerte das Boot), hätte man meinen können, wir hätten den ersten Tauchgang bereits hinter uns. Dank der Tabletten aber betrachteten alle die Fahrt eher als lustiges Ereignis und waren nach der Registrierung beim Militär (es dürfen ja nur 120 Taucher/ Schnorchler pro Tag um die Insel herum ins Wasser und alles ist militärisch bewacht und schon Wochen im Voraus ausgebucht, deshalb war es ja so unheimlich nervenaufreibend, noch zwei Genehmigungen zu bekommen, denn die müssen ja auch vorher beantragt werden, mit Passnummer und allem) bereit für den ersten (richtigen) Tauchgang des Tages.

Schon vor dem Abtauchen: die erste Schildkröte! :-) Und die Riffe sind einfach der Hammer! Wie im Märchen. Einfach irre schön. Dieses Glitzern der Korallen, wenn die Sonne auf sie trifft, ist einfach unbeschreiblich. Alles um einen herum leuchtet in den schönsten natürlichen Farben, die man sich vorstellen kann, man ist wirklich in einer völlig anderen Welt. Die Fische spielen und tanzen miteinander und manche beäugen einen sogar recht neugierig. Die wenigsten Fische schwimmen weg, viele von den großen Doktorfischen begleiten einen sogar ein Stück des Weges, als sei man Teil ihres Schwarms. Und überall Riffhaie und Unmengen an Schildkröten, die sich gar nicht von uns stören lassen haben. Eine davon hat wohl gerade gefrühstückt: Stefan konnte sogar ein Video von ihr machen.

Wir haben auch einen riesigen Schwarm Jackfish gesehen und kurz vor Schluss des ersten Tauchgangs auch einen großen Schwarm von Riesenbarracudas, das war ein Erlebnis!

Nicht zu vergessen sind natürlich auch die vorhin schon erwähnten vielen Haie. Hier schliefen sie aber nicht nur, sondern schwammen munter um uns herum, sodass sogar Nina ihre Angst völlig verlor und ihnen mutig dabei zuguckte, wie sie neugierig immer näher kamen, nur um dann schließlich doch wieder abzudrehen und in eine andere Richtung davonzuschwimmen.

Auf dem ersten Tauchgang erkundeten wir auch den Eingangsbereich einer Höhle, was ein eigenartig surreales Gefühl ist, so in die Dunkelheit zu schwimmen und völlig darauf zu vertrauen, was der Dive Master uns sagt. Nach ein paar Metern sollten wir uns umdrehen und sahen das Dunkle der Höhle um uns herum und vor uns das hellerleuchtete Blau des Ausgangs. Was für ein Bild. Dann und wann schwammen Fische vorbei, deren Silhouetten sich deutlich absetzten und wunderschön anzusehen waren.

Auf dem zweiten Tauchgang war die Strömung an einer Stelle so stark, dass wir uns einfach nur über das Riff haben tragen lassen: über Schildkröten, Fische, Haie und viele andere Lebewesen einschließlich einer wunderschönen Korallenwelt hinweg. Das war ein tolles Gefühl und man musste selbst nicht einmal den kleinsten Zeh bewegen, um voranzukommen. :-)

Auf jedem unserer drei Tauchgänge konnten wir jeweils die maximal erlaubte Tauchzeit ausreizen und kamen mit so vielen Eindrücken nach oben, dass das Geschnatter an Bord gar nicht mehr aufhören wollte.

Nach dem ersten Tauchgang sah es jedoch für eine kurze Zeit so aus, als könnte Nina die letzten beiden Tauchgänge gar nicht mehr mitmachen, denn beim ins Boot-Steigen verlor sie eine ihrer Flossen... Wong aber, und deshalb auch "Held des Tage"s, nahm sich einfach eine neue Flasche, tauchte noch 'mal unter und hatte die Flosse ein paar Minuten später tatsächlich gefunden, was sicherlich, aufgrund der Strömung, gar nicht so leicht war. :-) So war auch für Nina der Tag gerettet. :-) Obwohl sie auch irgendwo ihre Lampe verloren hatte, aber dann muss für den Berg eben eine neue her. Nur schade, denn die Lampe war ja eins der Weihnachtsgeschenke von Stefan. :-( Aber wenigstens konnte sie auch die beiden anderen Tauchgänge mitmachen.

Die Pausen verbrachten wir jeweils auf Sipadan mit einem kleinen Picknick, das uns von unserer Resortküche zu Hause zusammengestellt und gut verpackt mit an Bord gegeben worden war. Sogar ein warmes Mittagessen und warme sowie kalte Getränke hatten wir dabei!

Leider war die Sicht auf dem letzen Tauchgang nicht so gut, was zwar schade ist, aber dem Riff und seinen Bewohnern nur wenig ihres Anmuts genommen hat. Wir konnten die vielen Haie und Schildkröten wie auch die kleineren Bewohner noch immer sehr gut erkennen und waren uns eigentlich am Ende des Tages alle einig: bestimmt würden wir eines Tages wiederkommen und noch einmal bei Billabong wohnen und mit ihnen tauchen.


Liebe Grüße von euren völlig verzauberten Wasserliebhabern
Stefan und Nina








































































4 Kommentare:

  1. Hallo Ihr zwei Weltenbummler, Wasserratten, Tauchspezis...Gestern hatte ich schon mal versucht, einen Kommentar abzusetzen, der leider nirgendwo erschien und probiere es heute also erneut. Euren Blog haben wir ziemlich zeitnah mitverfolgt (der ist ja ziemlich lang teilweise, dass Ihr dazu noch die Zeit findet, ist einfach unglaublich:)) - auch, um Euch im "Auge zu behalten", falls Ihr Dummheiten vor habt...:) Eure Unterwasseraufnahmen sind super schön. Vor allem die verschieden farbigen Nacktschnecken haben es mir angetan, auch wenn ich die nicht wirklich anfassen wollte... Es gibt also diese diversen possierlichen Tierchen in den Tiefen des Meeres, die man sonst nur aus den Medien kennt, scheinbar wirklich! Einfach unfassbar schön! Da habt Ihr Euch sicher gleich einen riesengroßen zusätzlichen Rucksack mit unvergesslichen Eindrücken gepackt! Wir wünschen Euch noch ganz viele davon! Habt noch eine schöne Zeit! In Deutschland haben wir zur Zeit eine Hitzewelle mit Temperaturen von bis zu 38-43°C, wie es schon seit Jahren nicht mehr gab. Das kann sich mit Eurem Klima glaub ich wirklich gut vergleichen, wobei es laut Eurer Info im Blog sogar nicht ganz so heiß ist wie hier. Wir schlafen teilweise bei 25-30°C des Nachts... Eure Grüße haben wir nach Berlin weiter gegeben. Wir waren kurz mal für 4 Tage dort. Macht Euch noch ein paar schöne Urlaubstage und seid vorsichtig im Dschungel!!! Auch ohne Ninas Taschenlampe...:)
    Ganz liebe Grüße von Mario, Mandy, Tom und Tim (der fragte übrigens, ob Nina auch weiter mit ihm spielen würde, wenn Ihr verheiratet wärt...)

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  2. endlich mal ein Kommentar! Danke euch 4en!!! Schön von euch zu hören! LG aus der Ferne!

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  3. Aber sehr gerne doch!
    Haben uns schon gewundert, dass keiner was dazu schreibt. Die lesen wahrscheinlich alle nur die Texte und sind dann von Euren super schönen Bildern so fasziniert, dass es Ihnen die Sprache verschlägt! Anders kann ich es mir nicht erklären! :)
    Also Leute, schreibt den Beiden mal ordentlich Kommentare zurück!!!
    Ganz liebe Grüße aus Gera von Mandy und den anderen Uhlis

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  4. Hallo meine Lieben.

    Bei euren wunderschönen Bildern und super Berichten kommt man ins Träumen und bekommt Fernweh.Genießt die Zeit und lasst uns teilhaben.

    Lg aus Berlin von deinem Cousinchen :-)

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