Nina & Stefan auf Reisen 2013 : Bako Nationalpark

Bako Nationalpark

Liebe Leser,

das Boot, das im Vergleich zu unseren sonstigen Transportmitteln mit circa 24€ pro Person für eine doch relativ kurze Überfahrt wirklich unverschämt teuer war, brachte uns vom Bootshaus des Permai Rainforest Resorts direkt zum Hauptquartier im Bako Nationalpark, wo wir uns registrieren ließen und gleich das erste negative Erlebnis mit den Makaken um das Restaurant herum hatten: einer der frechen Affen klaute Stefans Dose, welche er auch gleich mehrfach mit seinen scharfen Zähnen perforierte... Unglaublich... 

Einchecken durften wir erst ab 14.00 Uhr und da Nina total müde war, beschlossen wir, uns eine Weile in der Nähe des Restaurants aufzuhalten. Von einem Nickerchen konnte aber nicht die Rede sein, denn während Stefan seine Aufmerksamkeit den in Ninas Augen sehr niedlichen bearded pigs (Wildschweinen), die um das Restaurant herumliefen, widmete, musste Nina gleich den zweiten Affenangriff abwehren (die blöden Viecher wollten den Beutel mit Orange und dem Schaf d'rin klauen, den Nina natürlich mit ihrem Leben verteidigte!) und war danach so mit Adrenalin vollgepumpt, dass sie hellwach war. Also beschlossen wir, unsere Rucksäcke einschließlich des Schaf-/Orangebeutels (wir haben den kleinen Stoff-Orang Utan Orange getauft) sicher an der Rezeption einschließen zu lassen und uns auf den ersten Wanderweg zu machen, der nur kurz sein und zu einem hübschen kleinen Strand führen sollte, genau der richtige Ort, um sich vom Anblick der scharfen Zähne und dem lauten Kreischen sowie Fauchen zu erholen. Schon auf dem Weg zum Pfadeingang sahen wir die ersten Proboscis Monkeys in der Nähe des Bootsstegs. Toll!

Der Wanderweg war fantastisch ausgeschildert und wieder sehr facettenreich in seiner Beschaffenheit, was uns sehr viel Spaß beim Wandern bereitete. Der Strand am Ende des Weges war auch nicht zu verachten, aber die großen Einsiedlerkrebse am Rand des Dschungels gewannen doch irgendwie eher unsere Aufmerksamkeit... ;-) Auf dem Rückweg sahen wir dann gleich einer zweiten Gruppe Proboscis Monkeys beim Fressen und Herumtollen in den Palmenwipfeln zu. Ach, wie schön diese Affen doch im Vergleich zu den blöden Makaken sind! Und wie friedlich und natürlich sie sich im Wald bewegen und nicht nette, naturbegeisterte Menschen bedrohen... Grrrr!!! 

Zurück am Hauptquartier angekommen trugen wir uns aus der Liste aus, in die man immer seinen Namen, seine Startuhrzeit und den Namen des Wanderwegs eintragen muss, bevor man sich überhaupt auf Wanderschaft begibt. Danach bekamen wir unseren Schlüssel und machten uns auf den kurzen Weg zum New Hostel, jedoch nur um festzustellen, dass das Zimmer, in das wir eigentlich einziehen sollten, schon belegt war. Stefan machte sich also zurück auf den Weg zur Rezeption und Nina musste fast wehrlos mitansehen, wie die blöden Affenviecher sich über die kleine Tüte mit ihrer Bambusgirlande hermachten... :-( Aber nicht mit ihr! Gegen zwei fauchende und zähnezeigende Affen wollte sie zwar nicht handgreiflich werden, aber ein überraschender Schwung schönes kühles Nass aus der 1,5-Literflasche Wasser tat sein Übriges und für den Rest der Wartezeit hatte sie doch tatsächlich Ruhe und noch dazu realisiert, dass die Affen anscheinend auf Plastiktüten und deren Geräusche reagieren. Eine Erkenntnis, die dazu führte, dass das zum Glück der dritte, aber auch letzte Angriff dieser Affenbande war. Später lernten wir, aufgrund von Beobachtungen anderer Gäste, dass Getränkedosen und auch bunt gefärbte Flüssigkeiten in Plastikflaschen ebenfalls nur eine bedingt gute Idee in der Nähe der Affen sind, wohingegen unsere normalen Wasserflaschen keine Anziehungskraft ausübten. :-) 

Am nächsten Morgen traten wir aus unserem Zimmer und stellten erstaunt fest, dass doch tatsächlich eine kleine Proboscis-Affenfamilie im Baum direkt neben unserem Zimmer geschlafen hatte und ebenfalls gerade aufgewacht war. :-) Wahnsinn, oder?Nach einem gemütlichen Frühstück in der Anwesenheit der Wildschweine machten wir uns auf den Lintang-Rundweg, der ebenfalls sehr vielfältig sein sollte und Pitcher Plants (fleischfressende Kannenpflanzen) versprach. Das Versprechen hielt er, denn nachdem der Dschungel nach einem kurzen, aber recht steilen Stück gleich zu Beginn des Trails überwunden war, kamen wir auf ein absolut bizarr wirkendes Plateau, auf dem eine Menge hübscher Pitcher Plants wuchsen. Der Weg führte uns quasi immer wieder abwechselnd durch den Dschungel und wieder auf ein neues Plateau. Viele Dschungelstücke waren mit Wurzeln bedeckt, die das Wandern besonders angenehm machten. An einer Stelle sahen wir sogar Silver Leaf Monkeys durch die Wipfel tollen und über den ganzen Weg verstreut zeigten sich viele, viele hübsche Schmetterlinge. Der zweite Teil des Weges hielt riesige Felsblöcke und darunter liegende Nischen und kleine Höhlen sowie eine hübsche grüne Echse für uns bereit, die wir so noch nicht gesehen hatten. Insgesamt gesehen machte die Wanderung unheimlich viel Spaß und wir würden diesen Rundweg wirklich jedem empfehlen, der nur einen Tag im Bako Park verbringen möchte/ kann, obwohl ein Tag wirklich viiiiiiel zu wenig Zeit ist, um den Park wirklich genießen zu können.

Am Abend entschied sich Stefan dazu, die Nachtwanderung mitzumachen, die Nina lieber sausen ließ, weil sie gar kein großer Fan von Spinnen und Schlangen ist, die es da zu sehen geben sollte. Und tatsächlich kam Stefan mit Bildern von diesen und anderen Nachttieren zurück: zum Beispiel von Skorpionen, Stabheuschrecken, wunderschönen Vögeln, Tarantulas, Tiger-Spinnen, riesigen Blutegeln, bezaubernden Schlangen, langbeinigen 1000-Füsslern, Fröschen, Mouse-Deers und natürlich von schlafenden Affen. Natürlich waren viele die abgelichteten Tiere auch noch dazu giftig und ganz schön groß... Gut, dass sie sich tagsüber gut verstecken, sonst würde sich Nina sicherlich nicht mit so großer Begeisterung in den Dschungel schlagen, wohingegen Stefan vermutlich gar nicht mehr herauskäme... ;-) 

Am letzten Morgen beobachteten wir schon beim Frühstück einen Proboscis Monkey, der die ganzen Blüten vom Baum neben dem Restaurant pflückte und fraß. Die Wildschweine waren natürlich auch wieder da und auch ein paar freche Makaken, doch dank unserer getroffenen Vorsichtsmaßnahmen interessierten sie sich gar nicht mehr für uns. :-) Man fühlt sich wirklich, als sei man in einem Zoo ganz ohne Zäune gelandet! So viele für uns exotische Tiere soooo nah! :-)


Stefan wanderte noch zu zwei Stränden, während Nina eigentlich am Strand ein paar Blog Posts schreiben wollte, wozu sie aber leider nicht kam, weil eine Frau/ ein Mann, wir sind uns immer noch nicht sicher, aus Holland sie fast zwei Stunden vollgequatscht hat. Die Frau/ der Mann reist einfach nur herum und hat anscheinend auch gar keine eigene Unterkunft mehr in Holland, sondern wohnt auch dort immer nur bei Freunden oder in Gasthäusern. Im Grunde scheint sie/ er schon die ganze Welt bereist zu haben und eigentlich hätte Nina sehr gerne mehr über die Reisen (vor allem Südamerika) an sich erfahren, nicht über die Freundschaften und Liebes-/ Familiengeschichten von Menschen, die die Frau/ der Mann unterwegs kennengelernt hatte, aber immer wieder wurde darauf zurückgeschwenkt, wie geschickt die Fragen auch gestellt gewesen sein mögen... Und noch dazu trug sie/ er eine Plastiktüte bei sich, die natürlich leider ewig brauchte, um die Aufmerksamkeit der Makaken auf sich zu ziehen... Als sich nach etwa zwei Stunden (natürlich, wenn man 'mal einen gebrauchen kann, ist keiner da...) endlich der erste Affe zeigte, nutzte Nina das gleich zur Flucht, und nicht nur vor dem Affen! ;-)

Keine fünf Minuten später kam Stefan auch schon von seiner Wanderung zurück und nach einer kurzen Pause im Restaurant gingen wir zum von der Rezeption für uns bestellten Boot (für 5,50€/Person; hätten wir noch auf mehr Leute gewartet, wäre es sogar noch günstiger geworden, aber so hatten wir das ganze Boot für uns) zum kleinen Dorf, von wo aus uns ein öffentlicher Bus (0,85€/Person; circa 60 Minuten) direkt nach Kuching fuhr. Dort angekommen checkten wir in unser hübsches neues Hostel (Three House B&B) ein, nahmen unsere großen Rucksäcke in Empfang und bezogen unser Zimmer.

Insgesamt müssen wir feststellen, dass Bako einfach toll ist und man nicht nach Sarawak kommen sollte, ohne mindestens zwei, wenn nicht gar drei Nächte im Bako Nationalpark zu verbringen. Die Wanderwege sind hervorragend und die zu entdeckende Tier- und Pflanzenwelt einfach absolut spitze! :-) Auch die Unterkünfte sind recht günstig: wir haben zum Beispiel für einen kompletten Raum mit vier Betten circa 5€ pro Person und Nacht bezahlt. Dafür hatten wir aber auch den ganzen Raum inklusive Badezimmer komplett für uns, wären wir in einen Schlafsaal gezogen, hätten wir weniger als die Hälfte bezahlt und das Essen im Restaurant war auch gut und günstig (z.B. ein Teller gebratene Nudeln für circa 1€), solange man jedenfalls nicht auf das Buffet hineinfällt, sondern lieber portionsweise alla card bestellt... ;-)


Liebe Grüße
Stefan und Nina































































































































































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